Das historische Ereignis

Am 20. Januar 1942 lud der Chef des Reichssicherheitshauptamtes, SS-Obergruppenführer und General der Polizei Reinhard Heydrich Vertreter verschiedener Behörden in das Gästehaus der SS im Gebäude Am Großen Wannsee 56/58. Der Einladung war die ein Kopie eines Schreibens des Reichsmarschalls Hermann Göring beigefügt, in dem er Heydrich zum „Beauftragten für die Vorbereitung der Endlösung der europäischen Judenfrage” bestellte. Das Ziel der Ermordung der im Konferenzprotokoll penibel nach Ländern aufgeführten elf Millionen Juden Europas bedurfte für eine effiziente Umsetzung der Abstimmung mit verschiedenen Behörden. Dies war Gegenstand der Konferenz. In weniger als zwei Stunden war die Besprechung nebst Imbiss erledigt, die Teilnehmer verließen den Tisch. Einer von Ihnen, SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, Leiter des Referats IV B 4 (Juden- und Räumungsangelegenheiten) im Reichssicherheitshauptamt, schrieb abschließend das Konferenzprotokoll. Es ist seit seiner Verlesung im Jahre 1947 im Rahmen der Nürnberger Prozesse bekannt. Sein Inhalt zeigt, wie fünfzehn Männer bürokratisch festhielten, wer als Jude anzusehen war und beschreibt das Vorhaben, elf Millionen von ihnen in den Ländern Europas, von Irland bis in die Ukraine zu ermorden.